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Business-Software für Dienstleister: Branchenlösung versus branchenneutrale Software

Simon Grenacher
Dienstag, 6. Februar 2018

Was eignet sich besser für Ihr Dienstleistungsunternehmen?

Eine für die Dienstleistungsbranche spezialisierte Business-Software oder doch eher eine, welche branchenneutral ausgerichtet ist?


Nun, die Antwort – so scheint mir – muss klar sein. Im Regelfall werden Sie mit einer Branchenlösung für Dienstleister immer besser fahren. Dies aus den folgenden, offensichtlichen Gründen:

  • Sie passt einfach besser. Denn sie stellt Kunden, Projekte (bzw. Mandate oder Aufträge) und die darauf erbrachten Arbeitsleistungen in den Mittelpunkt. Dadurch werden Anwender deutlich effizienter und auch profitabler.
  • In der obigen Passgenauigkeit wurde viel Branchen Know-how mitverarbeitet und steht dem Anwender zu seiner vollen Verfügung.
  • Die typischen Prozesse eines Dienstleisters sind optimal abgebildet und mit nutzenbringenden «best Practice» unterlegt.
  • Die Software geht dort wo nötig in die Tiefe (im Dienstleistungsgeschäft) und lässt dafür Funktionen aus, die nicht benötigt werden. Damit wird der Anwender nicht durch unnötigen Ballast abgelenkt und kann sich besser auf sein Kerngeschäft konzentrieren.
  • Softwarelösungen für die Dienstleistungsbranche sind bestmöglich auf Dienstleister abgestimmt. Prozesse, Herausforderungen und Engpässe ihrer Branche werden von den Softwareanbietern verstanden und können maximal unterstützt werden. Die Anwender profitieren von etablierten Vorgehen und Prozessen und kommen damit zu einer schlanken und passgenauen Lösung. Dies reduziert nicht zuletzt das Risiko, falsche Prozesse zu etablieren.
  • Softwareanbieter und ihre Dienstleistungs-Software sprechen die Sprache ihrer Kunden und kennen deren Business aus Prozesssicht oft besser als die Anwender selbst. So tragen sie dazu bei, dass Dienstleistungsunternehmen besser führbar werden.
  • Softwareanbieter bieten mit ihren Beratungsleistungen und Supportaktivitäten einen extra Mehrwert in den Bereichen Projektmanagement und Büroorganisation.

Natürlich liesse sich diese Aufzählung weiter fortsetzen. Über die grundsätzlichen Überlegungen und Vorteile für den Einsatz eines Business-Software für Dienstleister habe ich aber bereits ausführlich in meinem Beitrag «Wieso soll ich eine Business-Software für Dienstleister einsetzten?» oder im Beitrag «Wieso Dienstleister zusätzlich zu Excel, Word und Co. eine eigene Business-Software brauchen» geschrieben.

«Gemischte» Geschäftsmodelle

Was für reine Dienstleister klar ist, muss für Unternehmen mit einem gemischten Geschäftsmodell nicht gleichermassen funktionieren. So finden sich in der Praxis zunehmend Firmen, welche nicht strikte in «Handel», «Produktion» oder «Dienstleistung» unterteilt werden können. Sie machen oftmals von allem etwas und betreiben damit ein Geschäftsmodell, welches verschiedene Elemente enthält. Im Grundsatz empfehle ich bei solchen Unternehmen folgendes Vorgehen.

Spielt das Dienstleistungsgeschäft, basierend auf Projekten/Mandaten und erbrachten Arbeitsleistungen in Form von Arbeitsstunden oder -tagen die zentrale Rolle im Unternehmen, so sollte eine spezialisierte Business-Software für Dienstleister zum Einsatz kommen. Hakt diese bei dem einen oder andere dienstleistungsfremden Prozess, so bestehen grundsätzlich drei Möglichkeiten:

  • Einsatz von zwei Softwarelösungen. Zur Hauptsache die Business-Software für Dienstleister, welche den Hauptteil des Business steuert und zusätzlich eine Softwarelösung für die restlichen Prozesse aus Handel bzw. Produktion. Idealerweise sind die beiden Softwarelösungen über eine Schnittstelle miteinander verbunden.
  • Alleiniger Einsatz einer Business-Software für Dienstleister im Standard. Zusätzlich wird diese individuell – wenn der Softwarepartner dies anbietet – so erweitert, dass sie die dienstleistungsfremden Prozesse mitsteuern kann.
  • Oder, Sie verzichten gleich ganz auf die Abdeckung der dienstleistungsfremden Prozesse und helfen sich mit Word, Excel und Co. Spielen die Handels- oder Produktionsprozesse eine untergeordnete Rolle, so kann dies durchaus eine brauchbare Lösung sein.

Ist das Dienstleistungsgeschäft hingegen in etwa gleichrangig oder gar weniger bedeutend, so ist der Weg frei für eine branchenneutrale Business-Software mit Dienstleistungsfunktionalitäten. Dennoch, auch in dieser Situation empfiehlt sich eine saubere Evaluation und Herausarbeitung der aktuellen Bedürfnisse und Anforderungen.

Ein Tipp: Überlegen Sie sich bei der Softwareauswahl zusätzlich, wie sich Ihr Geschäft in den kommenden 5 Jahren entwickeln könnte beziehungsweise, in welche Richtung Sie es entwickeln möchten. Geht die Reise stark in Richtung «Dienstleistung», so sollten Sie den Primäreinsatz einer Dienstleistungssoftware ernsthaft prüfen.

Dienstleistungsbranche, was ist das?

Wenn ich zu Beginn empfahl, für ein Unternehmen aus der Dienstleistungsbranche eine spezialisierte Business-Software für Dienstleister einzusetzen, so stellt sich abschliessend noch die Frage, was unter der Dienstleistungsbranche genau zu verstehen ist.

So wird ein Rechtsanwalt sagen, er sei in der Anwaltsbranche tätig. Ein Ingenieur sagt, er sei zwar Dienstleister, aber sein Geschäft unterscheidet sich doch komplett von demjenigen eines Anwalts. Und ein IT-Dienstleister wird sagen, er sei in der IT-Branche tätig. Und so weiter.

Die Branche im engeren Sinn spielt daher weniger eine Rolle. Viel wichtiger ist das «Modell», nach welchem gearbeitet wird. Befinden sich im Zentrum des Geschäfts Projekte, Mandate oder klare Dienstleistungsaufträge mit ihren Kunden und besteht anschliessend die Wertschöpfung in der Form von erbrachten Arbeitsleistungen, so sprechen wir von einem klassischen Dienstleistungsgeschäft. Dass dieses in unterschiedlichen Fachgebieten (eben z.B. als Anwalt, als Ingenieur, als IT-Spezialist etc.) vorkommt, liegt in der Natur der Sache.

Eine spezialisierte Business-Software für Dienstleister deckt das Kern-Geschäftsmodell eines Dienstleisters – wie oben beschrieben – ab. Gleichzeitig ist sie aber innerhalb der unterschiedlichen Fachgebiete universell einsetzbar. Was allerdings nicht heisst, dass es für unterschiedlichen Dienstleistungsfachgebiete nicht auch zusätzlich darauf spezialisierte Business-Software Lösungen geben würde. Sie konzentrieren sich neben der Abbildung des Dienstleistungs-Geschäftsmodells noch stärker auf Besonderheiten und arbeiten meist auch mit deren fachspezifischen Begriffen und Terminologien. Ob sich der Einsatz einer solchen, sagen wir mal «Fach-Branchenlösung» lohnt, sollte im Einzelfall geprüft werden. Von einem Patentrezept rate ich ab, zumal sich auch viele Fachbranchen mittlerweile stark verändern und nicht selten ihre Geschäftsmöglichkeiten in verwandte oder gar völlig andere Fachgebiete erweitern. Ist die eingesetzte Business-Software daher zu fachspezifisch, kann sie oftmals nicht mit der realen Veränderung des Geschäfts mithalten.


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