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Grundlagen des Zeitmanagements - Definition und Bedeutung

Simon Grenacher
Mittwoch, 2. April 2025

Wir alle haben 24 Stunden am Tag. Und dennoch scheint es, als hätten einige Menschen deutlich mehr davon als andere.

Wie kann das sein?

Die Antwort liegt im Zeitmanagement – der Fähigkeit, die verfügbare Zeit sinnvoll zu nutzen. Aber was steckt wirklich hinter dem Konzept? Wie kann man die eigene Zeit so managen, dass man nicht nur produktiver ist, sondern gleichzeitig auch weniger Stress hat?

Was ist Zeitmanagement?

Definition von Zeitmanagement

Zeitmanagement dient dazu, die eigene Zeit optimal zu nutzen, um bestimmte Ziele zu erreichen. Es geht aber nicht nur darum, möglichst viel in möglichst kurzer Zeit zu erledigen, sondern auch darum, Prioritäten zu setzen und sicherzustellen, dass die wirklich wichtigen Dinge erledigt werden.

Man könnte auch sagen: Zeitmanagement bedeutet, seine Zeit mit Bedacht zu verwenden und die Dinge, die man tut, bewusst zu wählen. HRworks beschreibt es so: „Zeitmanagement ist der gezielte Einsatz von Zeit, um die Produktivität zu maximieren und Stress zu minimieren.“

Aber wie setzt man das konkret um?

Zeitmanagement - Arbeitszeit sinnvoll nutzen

Die Geschichte des Zeitmanagements

Interessanterweise ist Zeitmanagement keine neue Erfindung. Schon die alten Griechen hatten Philosophien darüber, wie man die Zeit optimal nutzt. In der Neuzeit wurde das Thema besonders durch Lothar Seiwert populär.

Wer in den 1980er Jahren ein Seminar zum Thema Zeitmanagement besucht hat, ist höchstwahrscheinlich über seinen Namen gestolpert. Seiwert hat Techniken wie die ALPEN-Methode entwickelt, die bis heute viele Menschen verwenden, um ihren Tag zu strukturieren und effizienter zu arbeiten. Er gilt als eine der Schlüsselfiguren des modernen Zeitmanagements. 

Bedeutung des Zeitmanagements in der heutigen Welt

Heute ist Zeitmanagement wichtiger denn je. Wir leben in einer Welt, die immer schneller und hektischer wird. Durch die ständige Erreichbarkeit und die Masse an Informationen, die täglich auf uns einprasseln, passiert es schnell, dass wir den Überblick verlieren.

Mit den richtigen Techniken nehmen Sie das Ruder wieder in die Hand. Zeitmanagement hilft nicht nur dabei, produktiver zu sein, sondern trägt auch dazu bei, den Stress zu reduzieren und eine bessere Work-Life-Balance zu finden. 

Die Grundprinzipien des Zeitmanagements

Prioritäten setzen und Ziele definieren

Ein zentraler Baustein des Zeitmanagements ist das Setzen von Prioritäten. Es geht darum, zu entscheiden, welche Aufgaben wirklich wichtig sind und welche nicht.

Eine bewährte Methode dafür ist die Eisenhower-Matrix, benannt nach dem ehemaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower.

Diese Technik hilft dabei, den Fokus auf die wirklich relevanten Aufgaben zu legen und sich nicht in unwichtigen Dingen zu verlieren. Durch diese Priorisierung kann die Effizienz deutlich gesteigert werden. 

Planung und Strukturierung von Aufgaben

Eine der bekanntesten Techniken für die Planung von Aufgaben ist die ALPEN-Methode von Lothar Seiwert.

Sie besteht aus fünf Schritten:

  • Aufgaben aufschreiben
  • Länge der Aufgaben einschätzen
  • Pufferzeiten einplanen
  • Entscheidungen über Prioritäten treffen
  • Nachkontrolle durchführen

Das mag sich vielleicht nach viel Arbeit anhören. Aber diese Methode hilft dabei, den Tag sinnvoll zu strukturieren und am Ende des Tages zu wissen, was man erreicht hat.

Darüber hinaus unterstützt eine klare Tages- oder Wochenplanung dabei, den Überblick zu behalten und unnötige Unterbrechungen zu vermeiden. 

Effizienzsteigerung durch Aufgabenanalyse

Eine weitere wichtige Komponente des Zeitmanagements ist die Analyse der eigenen Aufgaben.

Hier kommt die Pareto-Analyse ins Spiel – auch bekannt als die 80/20-Regel.

Diese besagt, dass 80 % der Ergebnisse mit nur 20 % des Aufwands erzielt werden. Das bedeutet: Es lohnt sich, die wirklich wichtigen Aufgaben zu identifizieren und sich auf diese zu konzentrieren, statt sich mit unwichtigen Dingen zu verzetteln. Wer diese Regel verinnerlicht, kann seinen Arbeitsprozess deutlich optimieren und „Zeitfresser“ eliminieren.

Das Paretoprinzip

Vorteile des Zeitmanagements

Steigerung der Produktivität

Wenn es einen klaren Vorteil von gutem Zeitmanagement gibt, dann ist es die Steigerung der Produktivität.

Wer seine Zeit sinnvoll plant und priorisiert, kann mehr in weniger Zeit erledigen – und das bei gleichbleibender oder sogar besserer Qualität. Das erleichtert den Arbeitsalltag und sorgt gleichzeitig dafür, dass man am Ende des Tages das Gefühl hat, wirklich etwas geschafft zu haben. 

Stressreduktion und Work-Life-Balance

Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Stressreduktion. Wer seinen Tag strukturiert plant, kommt weniger in Stresssituationen, weil er sich nicht ständig von Aufgaben überrumpeln lässt. Dies führt zu einer besseren Work-Life-Balance und letztlich auch zu mehr Zufriedenheit im Alltag. Ein gutes, ausgereiftes Zeitmanagement ist eine der besten Methoden, um Stress zu vermeiden und gleichzeitig Raum für Freizeit und persönliche Interessen zu schaffen. 

Persönliche und berufliche Weiterentwicklung

Effektives Zeitmanagement bedeutet auch, dass man mehr Zeit für persönliche und berufliche Weiterentwicklung hat. Wer effizienter arbeitet, hat mehr Zeit übrig, die für Weiterbildung, Hobbys oder die Verfolgung langfristiger Ziele genutzt werden können. Das ist im Übrigen ein wesentlicher Faktor für beruflichen Erfolg, weil kontinuierliches Lernen und Wachsen entscheidend ist. 

Bekannte Methoden und Techniken des Zeitmanagements

Eisenhower-Prinzip

Das Eisenhower-Prinzip ist eine der beliebtesten Techniken, wenn es darum geht, Prioritäten zu setzen.

Die vier Quadranten des Eisenhower-Prinzips

Ihre Aufgaben werden in vier Kategorien eingeteilt, die sogenannten Quadranten:

  • Dringend und wichtig (Quadrant 1): Diese Aufgaben sollten Sie sofort anpacken, da sie sowohl dringend als auch wichtig sind. Hier geht es um Dinge, die Sie nicht aufschieben können, weil sie unmittelbar Auswirkungen haben. Beispiel: Ein Projekt, das morgen abgegeben werden muss.
  • Wichtig, aber nicht dringend (Quadrant 2): Das ist der Bereich, in den Sie möglichst viele Aufgaben schieben. Hier liegen die Dinge, die langfristig wichtig sind, aber keine sofortige Handlung erfordern. Diese Aufgaben sollten Sie planen und konsequent abarbeiten, damit sie nicht irgendwann dringend werden. Beispiel: Weiterbildungen oder strategische Planung.
  • Dringend, aber nicht wichtig (Quadrant 3): Hier geht es um Aufgaben, die schnell erledigt werden müssen, aber nicht wirklich relevant sind. Diese können Sie gut delegieren. Das könnte zum Beispiel ein Anruf sein, den jemand anderes für Sie erledigen kann.
  • Weder dringend noch wichtig (Quadrant 4): Das sind die „Zeitfresser“, die Sie besser vermeiden. Diese Aufgaben bringen Sie nicht weiter und halten Sie nur von den wichtigen Dingen ab. Ein klassisches Beispiel: Ständiges Checken der Social-Media-Feeds.

Das Ziel ist es, möglichst viele Aufgaben in Quadrant 2 – also „wichtig, aber nicht dringend“ – zu haben.

Wenn Sie diese Aufgaben frühzeitig planen und erledigen, vermeiden Sie Stress und arbeiten gleichzeitig an langfristigen Zielen. Der Clou: Sie verhindern, dass Aufgaben in Quadrant 1 rutschen, wo alles plötzlich dringend wird und Panik ausbricht.

So sieht die Eisenhower-Matrix aus

Pomodoro-Technik

Die Pomodoro-Technik ist eine einfache, aber effektive Methode, um produktiver zu arbeiten und dabei Pausen nicht zu vergessen. Sie funktioniert so: Sie stellen einen Timer auf 25 Minuten und konzentrieren sich in dieser Zeit vollständig auf eine Aufgabe – das ist ein „Pomodoro“. Danach machen Sie eine fünfminütige Pause, um sich zu erholen. Nach vier Pomodoros gönnen Sie sich eine längere Pause von 15 bis 30 Minuten.

Diese Methode kann die Effizienz deutlich steigern, da sie lange Arbeitsphasen in überschaubare Einheiten aufteilt. 

Getting-Things-Done (GTD) Methode

Die Getting-Things-Done (GTD)-Methode, entwickelt von David Allen, ist ein beliebtes System zur Organisation von Aufgaben und Ideen.

Die Methode läuft in fünf Schritten ab:

  • Erfassen: Alle Aufgaben, Ideen oder Gedanken sofort aufschreiben, um nichts zu vergessen.
  • Verarbeiten: Entscheiden, was mit diesen Aufgaben passiert – erledigen, delegieren oder auf später verschieben.
  • Organisieren: Aufgaben in Listen oder Kategorien einteilen, z. B. „Dringend“ oder „Später“.
  • Durchsehen: Regelmässig die Listen aktualisieren, um den Überblick zu behalten.
  • Erledigen: Aufgaben Schritt für Schritt abarbeiten.

Der grosse Vorteil: Mit GTD behalten Sie den Fokus und haben stets klare Prioritäten vor Augen. Besonders hilfreich ist diese Methode, wenn Sie viele Aufgaben gleichzeitig jonglieren müssen. 

Kanban und andere visuelle Hilfsmittel

Visuelle Hilfsmittel wie Kanban-Boards sind ebenfalls sehr beliebt, um Aufgaben zu organisieren. Durch das Aufteilen von Aufgaben in Kategorien wie „zu erledigen“, „in Arbeit“ und „erledigt“ behält man immer den Überblick über den Fortschritt. Dies sorgt für mehr Transparenz und Struktur im Arbeitsprozess.

Kanban-Boards

Herausforderungen und Missverständnisse im Zeitmanagement

Überlastung durch zu viele Methoden

Manchmal kann zu viel des Guten auch schädlich sein. Es gibt unzählige Zeitmanagement-Methoden, und es kann verlockend sein, gleich mehrere gleichzeitig auszuprobieren. Doch das kann schnell zu einer Überlastung führen.

Es ist deshalb besser, sich für ein oder zwei Methoden zu entscheiden und diese konsequent anzuwenden. 

Der Mythos der Multitasking-Effizienz

Multitasking klingt verlockend, ist aber oft ineffektiv. Studien zeigen, dass der Versuch, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, zu Fehlern führt und die Gesamtproduktivität senkt. Stattdessen ist es empfehlenswert, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und diese abzuschliessen, bevor man zur nächsten übergeht. 

Anpassung von Zeitmanagement an individuelle Bedürfnisse

Zeitmanagement ist nicht für alle gleich. Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse und Arbeitsgewohnheiten. Es ist wichtig, die Methoden zu finden, die am besten zur eigenen Persönlichkeit passen.

Fazit: Die Bedeutung von kontinuierlicher Verbesserung im Zeitmanagement

Zeitmanagement als dynamischer Prozess

Zeitmanagement ist kein statischer Prozess. Es erfordert ständige Anpassung und Verfeinerung. Was heute funktioniert, kann morgen schon nicht mehr passen. Daher ist es ebenso elementar, flexibel zu bleiben und die eigenen Strategien regelmässig zu überprüfen und anzupassen. 

Tipps zur Implementierung der erlernten Methoden

Die Integration von Zeitmanagement-Techniken in den Alltag kann herausfordernd wirken, ist jedoch mit ein paar einfachen Schritten gut machbar.

Hier folgen einige praktische Tipps, um die erlernten Methoden effektiv umzusetzen:

  • Starten Sie klein: Wählen Sie eine Methode aus, z. B. die Pomodoro-Technik, und probieren Sie sie für eine Woche aus. Es ist leichter, eine Technik in den Alltag zu integrieren, wenn Sie sich auf eine Sache konzentrieren.
  • Regelmässige Überprüfung: Nehmen Sie sich am Ende des Tages oder der Woche Zeit, um Ihre Aufgaben zu überprüfen. Was hat gut funktioniert? Wo gibt es Verbesserungspotenzial?
  • Prioritäten setzen: Nutzen Sie Techniken wie die Eisenhower-Matrix, um klare Prioritäten zu definieren. Planen Sie die wichtigsten Aufgaben zuerst und eliminieren Sie unwichtige Tätigkeiten.
  • Routine schaffen: Bauen Sie Zeitmanagement-Techniken in Ihren täglichen Ablauf ein. Zum Beispiel kann die Tagesplanung zur festen Morgenroutine werden.

Sie sehen: Mit kleinen Schritten und regelmässiger Reflexion wird Zeitmanagement schnell zur Gewohnheit.

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