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Welche Dienstleister profitieren am meisten von einer Business-Software?

Simon Grenacher
Dienstag, 27. März 2018

Der Begriff Dienstleister ist sehr breit, eigentlich sogar zu breit. Ob beispielsweise Coiffeur, Treuhänder oder Arzt, alle sind Dienstleister, eignen sich aber von ihrer Kerntätigkeit und der Art, wie sie diese erbringen (müssen) nicht gleichermassen für eine klassische Business-Software.

Was in der Praxis dazu führt, dass es – um bei den obigen Beispielen zu bleiben – für Ärzte und Coiffeure ganz eigene Softwarelösungen gibt, die sich fundamental von einer projektorientierten Dienstleistungssoftware unterscheiden. Allein für Ärzte gibt es zig verschiedene Softwarelösungen, je nachdem ob Zahnarzt, Hausarzt, Fachspezialist oder «bloss» Spitalarzt.


Es geht nicht um Branchen, sondern um Tätigkeiten

Damit ein Dienstleister erfolgreich mit einer projekt- bzw. mandatsorientierten Business-Software arbeiten kann, ist daher weniger seine Branchenzugehörigkeit, als vielmehr die Art und Weise, wie er seine Tätigkeiten organisiert und abarbeitet von Bedeutung. So braucht es im Zentrum den Aufhänger eines Projektes oder eines Mandats.

Projekte versus Mandate

Von Mandaten spricht man vor allem in bestimmten Berufsgruppen (z.B. bei Rechtsanwälten, teilweise bei Treuhändern, Steuerberatern und anderen Beratern) und betont damit die Interessenvertretung, die das Mandat typischerweise auszeichnet. Softwaretechnisch gesehen sind Projekte und Mandate aber über weite Strecken identisch. Sie haben deckungsgleiche Anforderungen und lassen sich beide in einer projektbasierten Business-Software «erschlagen».

Im Zentrum steht das Geschäftsmodell

Viel wichtiger als die Branche sind also die Tätigkeiten, welche im Geschäftsmodell des Dienstleisters organisiert werden. Stehen im Zentrum des Geschehens Projekte, Mandate oder klare Dienstleistungsaufträge und besteht anschliessend die Wertschöpfung in der Form von erbrachten Arbeitsleistungen, so sprechen wir von einem klassischen Dienstleistungsgeschäft. Dass dieses in unterschiedlichen Fachgebieten und Berufsgruppen vorkommen kann, liegt in der Natur der Sache.

Das typische Geschäftsmodell eines projekt- und mandatsorientierten Dienstleisters kommt übrigens nicht nur in Firmen als ganzes vor, sondern findet sich vor allem auch in einzelnen Bereichen und Abteilungen grösserer Organisationen. Denken wir beispielsweise an die Rechtsabteilung in einem Pharmakonzern, an die Immobilienverwaltung bei einem Detailhandelsriesen, die Forschungs- und Entwicklungsabteilung in einem Industrieunternehmen oder die Beratungsabteilung in einer kantonalen Verwaltung oder einem NGO. Und, die Liste liesse sich beliebig fortsetzen.

Typische Berufsgruppen mit «Projekt- und Mandats-Geschäftsmodellen»

Um jetzt konkret zu werden. Es sind vor allem folgende Berufsgruppen, welche von ihrem Charakter und von ihrem Geschäftsmodell her am besten zu einer Business-Software für Dienstleister passen.

  • Ingenieure: Ingenieure bearbeiten Projekte und erbringen in diesen ihre Fachleistung in Form von Arbeitsstunden. Ihr spezifisches Fachgebiet, ob also Bauingenieur, Maschineningenieur, Chemieingenieur, Umweltingenieur etc. spielt kaum eine Rolle. Ihre Kerntätigkeiten sind alle die gleichen und damit eignen sie sich alle für den Einsatz einer projektorientierten Business-Software für Dienstleister gleichermassen.
  • IT-Dienstleister: Auch IT-Dienstleister arbeiten zu einem grossen Teil mit Projekten, auf welche sie anschliessend ihre Aufwände in Zeit buchen. Handeln sie auch im grossen Stil mit Hardware oder anderen Standardprodukten, oder erbringen sie neuerdings ihre Leistungen in Form von sogenannten «Managed Services», so nimmt die Passgenauigkeit mit einer projektorientierten Business-Software bereits wieder ab. Hier würde sich eventuell eine allgemeinere ERP-Lösung mit integriertem Projekt- und Leistungserfassungsmodul besser eigenen.
  • Software-Entwickler: Für die Software-Entwickler gilt hingegen klar das oben für die Ingenieure gesagte. Nicht umsonst sprechen wir heute ja auch oft direkt von Software-Ingenieuren.
  • Berater: Berater jeglicher Couleur eigenen sich besonders gut für den Einsatz einer projektorientierten Business-Software. Ihr Geschäftsmodell gilt vielmals sogar als Prototyp und damit als Vorlage für die besagte Software. Dabei spielt es keine Rolle, dass es Berater gibt, welche statt von Projekten lieber von Mandaten sprechen. Im Ergebnis läuft es auf dasselbe hinaus.
  • Rechtsanwälte: Anwälte funktionieren sachlich analog wie Berater. Sie sprechen zwar regelmässig von Mandaten (und bei ihren Kunden von Mandaten) und nicht von Projekten, erbringen aber im Endeffekt eine rechtliche Beratungsleistung, die stets in der Form von Arbeitsaufwand entsteht.
  • Treuhänder: Treuhänder, die überwiegend beratend tätig sind, gehören zweifelsohne auch zur passenden Zielgruppe für eine Business-Software für Dienstleister. Für sie gilt das bei den Beratern und Rechtsanwälten gesagte ebenfalls.
  • Agenturen: Agenturen finden sich vor allem im Kreativbereich, in Werbung, PR, Design und ähnlichen Gebieten. Auch hier gilt wie bei den Treuhändern. Je beratungslastiger, desto besser passt eine projektorientierte Business-Software für Dienstleister. Die Software muss dann allerdings das in den Kreativberufen häufig auftretende Phänomen der externen Leistungen im Projekt sauber handhaben können. So zeichnen sich Agenturprojekte oftmals dadurch aus, dass die dem Kunden zu liefernde Endleistung aus vielen Einzelteilen besteht, welche nicht nur unternehmensintern, sondern oft auch von externen Dienstleistern beigetragen und damit zugekauft werden.
  • Architekten: Auch wenn Architekten vom Prinzip wie Ingenieure her perfekt zu einer projektorientierten Business-Software für Dienstleister passen, so arbeiten in der Praxis dennoch viele Büros nicht nur nach reinem Arbeitsaufwand, sondern auch nach verbandsdefinierten Pauschalen, beispielsweise nach dem sogenannten SIA-Tarif. Ist dies der Fall, dann muss die Software diese Vorgabe natürlich eins-zu-eins unterstützen, sonst bringt sie dem Architekten wenig. Spielt ein solcher Tarif aber keine oder kaum eine Rolle und arbeitet der Architekt damit klar beratungsorientiert auf seinen Projekten, dann steht einer klassischen Business-Software für Dienstleister nichts mehr im Weg.
  • Immobilien-Dienstleister: Bei Immobilien-Dienstleistern gilt das oben für Treuhänder gesagte. Je nach Portfolio kann es aber auch sein, dass sich der Immobilien-Dienstleister vielmehr nach einer spezifischen Branchenlösung umsehen sollte, die den Schwerpunkt auf Immobilienobjekte statt auf Beratungsprojekte legt. Diese Entscheidung muss im Einzelfall getroffen werden. Kommt hinzu, dass es speziell für die Immobilienbranche eine Vielzahl an Branchenlösungen auf dem Markt gibt.
  • Verbände und Stiftungen: Neben der Verwaltung ihrer Mitglieder und Stiftungsvermögen arbeiten Verbände und Stiftungen in der Regel an Projekten. Ihre zweckdienlichen Existenzen hängen sogar in aller Regel daran. Für die Organisation und Zielerreichung dieser Projekte eignet sich eine Business-Software für Dienstleister meist ideal.

Ob nun die oben beschriebenen Berufsgruppen im Sinne einer selbständigen Tätigkeit in der Form einer eigenen Firma agieren oder als Teilorganisationen eines grösseren Gebildes der Privatwirtschaft oder der öffentlichen Hand, spielt wie schon erwähnt keine Rolle.

Achtung: In der Praxis geht es ohne Anforderungsaufnahme und Softwareauswahl nicht

Keinesfalls möchte ich mit diesem Beitrag suggerieren, dass auf eine saubere Aufnahme der spezifischen Anforderungen und auf eine seriöse Softwareauswahl verzichtet werden sollte. So nach dem Motto, «wir sind Berater, also können wir ungeschaut jede projektorientierte Dienstleistungssoftware anschaffen, sie wird schon funktionieren». Meine Ausführungen sind vielmehr als ein grober Erstfilter zu verstehen.


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