Ob für die Ferien mit der Familie, ein verlängertes Wochenende im Tessin oder die Koordination von Projekt-Deadlines – Feiertage haben grossen Einfluss auf unsere Jahresplanung. Wer frühzeitig weiss, wann gearbeitet wird und wann gesetzlich frei ist, kann nicht nur den Urlaub besser timen, sondern auch Projekte und Ressourcen im Unternehmen effizienter organisieren.
Gerade in der Schweiz, wo viele Feiertage kantonal geregelt sind, lohnt sich der vorausschauende Blick in den Kalender: Welche Tage gelten als arbeitsfrei in meinem Wohnkanton – und welche im Standortkanton des Arbeitgebers? Wer sich hier früh orientiert, kann gezielt Brückentage nutzen und Engpässe in der Teamplanung vermeiden.
Doch Vorsicht: Nicht jeder Feiertag ist automatisch ein freier Tag. Und nicht jeder freie Tag wird gleich behandelt. Lassen Sie uns einen Blick auf das Jahr 2026 werfen:
In der Schweiz legen die Kantone individuell fest, wie viele Feiertage sie pro Jahr gesetzlich anerkennen. Diese Unterschiede beruhen in erster Linie auf konfessioneller Prägung und historischen Traditionen – katholisch geprägte Regionen erkennen häufig Feier- oder Patronatsfeste (z.B. Allerheiligen, Mariä Himmelfahrt) an, reformierte Kantone weniger.
In der Schweiz gibt es nur einen einzigen gesetzlichen Feiertag auf Bundesebene:
Zusätzlich gibt es einige Feiertage, die faktisch in allen 26 Kantonen arbeitsfrei sind, obwohl sie nicht auf Bundesebene geregelt sind. Diese gelten de facto als flächendeckend gesetzlich anerkannte Feiertage:
1) Kanton mit den wenigsten Feiertagen – Genf:
Die schweizweit üblichen Feiertage (Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag, Bundesfeier, Weihnachten) sind in Genf gesetzlich anerkannt und gelten kantonsweit. Ausserdem gibt es zusätzlich zwei ganz eigene, kantonal geregelte Feiertage:
Diese beiden sind gesetzlich anerkannte kantonale Feiertage in Genf – sie ersetzen dort andere Feiertage, die in vielen anderen Kantonen üblich sind, wie z.B. den Eidgenössischen Dank‑, Buss‑ und Bettag oder Mariä Himmelfahrt.

2) Kanton mit den meisten Einwohnenden – Zürich:
Zürich folgt zwar in vielem dem üblichen Feiertagsmuster, bietet aber auch einige Besonderheiten:

Zürich bietet damit – trotz wirtschaftlicher Leistungsdichte – eine respektable Anzahl Ruhetage. Wer dort arbeitet, sollte unbedingt frühzeitig Brückentage planen, denn durch Kombinationen mit z.B. dem 2. Januar oder dem 1. Mai lassen sich mit wenigen Ferientagen längere Auszeiten erzielen.
3) Kanton mit den meisten Feiertagen – Tessin
Der Kanton Tessin, gelegen an der Südseite der Alpen, ist nicht nur kulturell und sprachlich stark vom benachbarten Italien geprägt – auch bei den Feiertagsregelungen zeigt sich das deutlich. Mit insgesamt 15 arbeitsfreien Feiertagen im Jahr 2026 (14 kantonal, 1 bundesweit) hat kein anderer Kanton in der Schweiz mehr gesetzlich anerkannte Ruhetage.

Besonderheiten:
Für Arbeitnehmer:innen im Tessin bedeutet das: Besonders viele Möglichkeiten zur Ferienplanung, zur Nutzung von Brückentagen und zur Regeneration im Jahresverlauf.
Wer noch tiefer in die Feiertagsregelungen eintauchen möchte oder für andere Kantone nachsehen will, findet im folgenden offiziellen Dokument eine vollständige Übersicht aller gesetzlich anerkannten Feiertage in der Schweiz für das Jahr 2026 – inklusive kantonaler Unterschiede, lokal geltender Festtage und Besonderheiten:
PDF herunterladen: Übersicht gesetzlicher Feiertage 2026 nach Kanton
Dieses PDF wird vom Bundesamt für Justiz bzw. den kantonalen Behörden bereitgestellt.
Hinweis: Der 1. August (Bundesfeier) ist nicht im Dokument enthalten, da er nicht kantonal, sondern bundesrechtlich geregelt ist (Art. 110 Abs. 3 BV). Er gilt jedoch in allen Kantonen als gesetzlich arbeitsfreier Tag.
Das PDF eignet sich ideal für HR-Abteilungen, Projektplanende oder Arbeitnehmer:innen, die ihre Ferien sorgfältig planen möchten.
Mit einer guten Planung lassen sich 2026 mehrere lange Wochenenden und sogar verlängerte Urlaube mit minimalen Urlaubstagen realisieren – vorausgesetzt, man berücksichtigt Feiertage und Brückentage strategisch. Gerade in Kantonen mit vielen arbeitsfreien Tagen wie Zürich, Tessin oder Solothurn bieten sich ideale Chancen.

In Kantonen mit vielen Feiertagen auf Donnerstagen oder Dienstagen (z.B. Tessin, Solothurn, Wallis), lässt sich mit einem gezielten freien Montag oder Freitag ein ganzer Ferienblock bauen – ideal für spontane Reisen oder Regeneration.
Nicht jeder gesetzlich anerkannte Feiertag bringt automatisch einen zusätzlichen freien Tag – das zeigt sich 2026 besonders deutlich. So fällt etwa der 1. August (Bundesfeier) auf einen Samstag, was in den meisten Fällen keine zusätzliche Erholung bedeutet, da das Wochenende ohnehin arbeitsfrei ist. Auch der 26. Dezember (Stephanstag) fällt 2026 auf einen Samstag, was ebenfalls den Effekt eines Feiertags verpuffen lässt, zumindest für alle mit klassischem Wochenrhythmus.
Solche Konstellationen führen dazu, dass die Anzahl effektiv freier Werktage in manchen Kantonen deutlich geringer ausfällt. Umso wichtiger ist es, sich auf jene Feiertage zu konzentrieren, die unter der Woche liegen, und diese durch clever geplante Brückentage optimal zu nutzen.
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in der Rubrik Arbeitsrecht